Im Kita-Team vor Weihnachten - eine psychodramatische Weihnachtsgeschichte
- Tim Krumpholz-Nielitz

- 1. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Stellen Sie sich vor, es ist der letzte Montag vor Heiligabend. Das Kita-Team trifft sich zur Supervision. Draußen hängen Schneeflocken vor dem Fenster. Die Kolleginnen und Kollegen bringen je einen kleinen Gegenstand mit – ein Schlüssel, eine Feder, ein Stern, eine kleine Holzfigur.
Ich eröffnet die Runde: „Stellt euch vor, ihr seid Teil der Weihnachtsgeschichte. Welche biblische Rolle passt heute zu euch?“
Anna greift nach dem Schlüssel: „Ich fühle mich wie der Herbergswirt. So oft muss ich Nein sagen, obwohl ich helfen möchte und mein Herz eigentlich offen ist.“
Mira nimmt die Feder: „Ich bin heute wie Maria, erschöpft und voller Sehnsucht nach Ruhe und Wertschätzung. Ich wünsche mir Trost und einen sicheren Ort.“
Markus setzt sich hinter eine kleine Holzkrippe: „Ich bin wie Josef – verantwortlich, besorgt, und ich möchte, dass wir alle gut durch diese Zeit kommen.“
Das Team beginnt, die Rollen zu spielen. Anna sitzt in der Ecke als Herbergswirt und spricht: „Es tut weh, Grenzen zu setzen – aber ich bin nicht immer stark genug, es anders zu machen.“ Mira antwortet als Maria: „Vielleicht kann ich zeigen, wie wichtig es ist, Hilfe anzunehmen.“ Ich bittet das Team, als „Doppel“ in die Figuren hineinzufühlen. Kolleg*innen äußern leise: „Du bist nicht allein“, „Zeig deine Schwäche, sie macht dich stark.“
Im Verlauf der Szene übernimmt Sabine die Rolle des Sterns – sie steht am Fenster und sagt: „Ich sehe euch alle. Ihr sucht Orientierung und Hoffnung. Ihr seid auf gutem Weg.“
Am Ende sitzen alle im Kreis, teilen ihre Erlebnisse. Anna sagt: „Ich habe erkannt, dass auch der Herbergswirt Raum braucht, um Ja zu sagen.“ Mira spürt, dass Sehnsucht nach Wertschätzung im Team geteilt wird. Markus findet: „Verantwortung bedeutet nicht, alles allein zu stemmen.“
Gemeinsam beschließt das Team, mehr aufeinander zu achten und im neuen Jahr offener über Grenzen und Wünsche zu sprechen.
Und so endet diese psychodramatische Weihnachtsgeschichte nicht an der Krippe, sondern mit ganz viel Zuversicht: Im kommenden Jahr wachsen wir als Team noch enger zusammen – ein Ort, an dem jede und jeder sich willkommen, verstanden und wertgeschätzt fühlt. Gemeinsam bringen wir Freude, Hoffnung und Herzlichkeit in unseren Alltag und lassen unser Team leuchten – wie ein heller Stern am winterlichen Kita-Himmel.




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